Nach einer erfolgreichen Awareness-Kampagne im letzten Jahr, baut die Recycling-Initiative für Getränkedosen – hierzulande bekannt unter dem Namen „Jede Dose zählt“ – ihre Aktivitäten rund um den Weltumwelttag am 5. Juni weiter aus und wird erstmals auch außerhalb Europas auf die Wichtigkeit der richtigen Entsorgung von Aluminiumdosen aufmerksam machen. Gleichzeitig veröffentlicht Every Can Counts aktuelle Studienergebnisse, bei der das Verhalten und die Einstellung zum Thema Recycling abgefragt wurden.
Zum zweiten Mal ist Every Can Counts am Wochenende des Weltumwelttags in ganz Europa und heuer erstmals auch in Südamerika unterwegs, um Menschen über die richtige Entsorgung von Getränkedosen sowie Recycling aufzuklären. „Wir sehen, dass sich immer mehr Menschen für die Umwelt engagieren wollen, oft aber nicht wissen, wie sie einen Beitrag leisten können. Mit unserer Recycling-Tour möchten wir anhand von Getränkedosenrecycling zeigen, dass schon kleine Handlungen einen großen Beitrag leisten können und vor allem die Wichtigkeit der Kreislaufwirtschaft betonen. Denn richtig entsorgte Dosen können nahezu unendlich oft wiederverwertet werden und im Vergleich zur Neuproduktion werden dafür nur 5 % der Energie benötigt“, so Claudia Bierth, Sprecherin von Jede Dose zählt.
Mehr als 100 Recycling-Botschafter*innen werden von 3. bis 5. Juni mit bunten Sammelrucksäcken in Städten 17 Ländern in Parks, auf belebten Plätzen und an Stränden unterwegs sein und Menschen dazu ermutigen, den öffentlichen Raum sauber zu halten und Getränkedosen nicht nur im eigenen Zuhause, sondern auch „on-the-go“ richtig zu entsorgen. In Österreich sind die Teams in Wien und Graz unterwegs und die Initiative „Jede Dose zählt“ freut sich, dass die Burghauptmannschaft Österreich, die Österreichischen Bundesgärten sowie Wiener Stadtgärten, die viadonau, der Prater Wien, das MuseumsQuartier Wien und das österreichische Getränke-Startup KAWEA das Projekt unterstützen. Weltweit findet die International Recycling Tour 2022 in Brasilien, Kolumbien, Tschechien, Frankreich, Griechenland, Holland, Irland, Italien, Montenegro, Polen, Rumänien, Serbien, Slowenien, Spanien, Ungarn und im Vereinigten Königreich statt.
Neueste Studienergebnisse: Europäer*innen wollen Unternehmen in die Verantwortung ziehen
Laut einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstitut LUCID in Zusammenarbeit mit der Initiative Every Can Counts in 14 europäischen Ländern, darunter auch Österreich, stimmt die Mehrheit der Europäer*innen zu, dass Umweltschutz und Recycling wichtig sind, aber nicht genug getan wird, um die aktuellen ökologischen Herausforderungen zu bewältigen. 91 % der Befragten wollen mehr für den Umweltschutz tun – trotz dieser individuellen Verantwortung sehen sie vor allem aber auch Unternehmen in der Pflicht, ihre Verpackungen und deren Wiederverwertbarkeit im Sinne einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft zu verbessern. 87 % der Europäer*innen gaben an, dass Unternehmen nur Verpackungen verwenden sollten, die unendlich oft recycelt werden können, 89 % sind der Meinung, dass Unternehmen für die von ihnen verwendeten Verpackungen auch verantwortlich gemacht werden müssten – 51 % könnten sich auch vorstellen, besondere Steuern einzuführen, um Firmen vom Gebrauch umweltschädlicher Materialien abzuhalten. 83 % der Europäer*innen und somit fast gleich viele der österreichischen Befragten (82 %) gaben an, dass Regierungen nicht recycelbare oder nur schwer recycelbare Verpackungen verbieten sollten.
Schlusslicht in Europa sind die Österreicher*innen, wenn es um die individuelle Verantwortung geht: Nur 44 % der Befragten sind der Meinung, dass Einzelpersonen stärker angeregt gehören, mehr Verpackungen zu recyceln – zum Vergleich, in Serbien sind es 76 %, in Rumänien 75 %, in Irland und Italien 70 %, in UK, Spanien und Griechenland 69 % bzw. 68 %. Ein Grund dafür könnte sein, dass nur 22 % der Österreicher*innen glauben, dass individuelles Recycling den ökologischen Fußabdruck von Verpackungen tatsächlich nachhaltig verändern würde, 44 % wünschen sich dennoch ein Pfandsystem.
Abfallvermeidung an Platz 1, doch Konsument*innen wünschen sich mehr Unterstützung
Wird generell nach nötigen Maßnahmen zum Umweltschutz gefragt, so steht die Vermeidung und Reduktion von Abfall mit 69 % an erster Stelle, 63 % glauben, dass mehr Menschen ihre Wertstoffe recyceln müssten und 56 % sind für eine Rückgewinnung versiegelter Flächen. Nur 30 % bzw. 27 % gaben an, dass es eine Reduktion des Flugverkehrs sowie des Fleisch- und Milchkonsums braucht.
Oftmals fühlen sich Verbraucher*innen im Stich gelassen: Außerhalb der eigenen vier Wände ist die Recyclingquote dramatisch niedrig, denn nur 33 % der mehr als 12.800 befragten Personen werfen ihre Getränkedosen immer in Recyclingbehälter, wenn sie am Arbeitsplatz sind, und nur 30 % tun dies unterwegs. 52 % wünschen sich mehr Recycling-Behälter auf der Straße und an öffentlichen Plätzen.
Positive Verstärkung für mehr Umweltschutz
Mit der International Recycling Tour 2022 will Every Can Counts nicht den erhobenen Zeigefinger auf die Menschen richten, sondern vielmehr zeigen, dass Recycling ganz einfach ist und wenig Aufwand benötigt. „Der Weltumwelttag bietet für uns die ideale Gelegenheit, um in 17 Ländern gleichzeitig unsere Recycling-Kampagne noch bekannter zu machen und für die richtige Entsorgung von Getränkedosen zu werben“, so Vital Beauvois, Chairman von Every Can Counts Europe. „Wir werden an diesem Wochenende zudem beweisen, dass es nicht nur einfach ist, das Richtige zu tun, sondern dass es sich auch richtig gut anfühlt!“
Die Initiative will mit der aktuellen Kampagne sowie laufenden Aktionen in den einzelnen Ländern dazu beitragen, dass in Europa und darüber hinaus 100 % der konsumierten Getränkedosen recycelt werden. „Dieses ehrgeizige Ziel können wir nur erreichen, wenn Verbraucher*innen, Getränkehersteller, Veranstalter*innen und Kommunen ihre Kräfte bündeln und gemeinsam für mehr Nachhaltigkeit eintreten”, so Claudia Bierth abschließend.
Die International Recycling Tour wird unterstützt von den Wiener Stadtgärten, dem MuseumsQuartier Wien, KAWEA sowie:
Burghauptmann HR Mag. Reinhold Sahl
„Zur nachhaltigen Erhaltung und zur Bewahrung unseres baukulturellen Erbe gehört auch ein verantwortungsvoller Umgang mit unseren Ressourcen. Wir haben in der Vergangenheit öfters feststellen müssen, dass es gerade während der Sommermonate zu einem vermehrten Müllaufkommen am Areal der Hofburg kommt. Wir danken den Organisatorinnen und Organisatoren dieser Aktion, damit auf Ressourcenverschwendung und die zunehmende Vermüllung gezielt aufmerksam zu machen.“
Mag. Katrin Völk, Dienststellenleiterin HBLFA für Gartenbau und Österreichische Bundesgärten
„Richtige Müllentsorgung reduziert nicht nur den ökologischen Fußabdruck, sondern hält auch die Umwelt sauber. Besonders in den warmen Monaten werden die Bundesgärten stark frequentiert und zum Picknicken genutzt. Der Müll in unseren historischen Gärten ist für uns jeden Sommer eine Herausforderung. Wir freuen uns daher sehr über die Zusammenarbeit mit den Awareness-Teams von Every Can Counts im Burggarten und am Maria-Theresien-Platz, um die Besucherinnen und Besucher über richtige Müllentsorgung aufzuklären. Das schafft Bewusstsein für einen achtsamen Umgang in den Grünoasen, welche die Bundesgärten sind.“
Mag. Michael Prohaska, Geschäftsführer Prater Wien GmbH
„Wir betreiben tagtäglich einen hohen Aufwand dafür, unseren Wurstelprater gepflegt und sauber zu halten. Dafür brauchen wir aber auch ein entsprechendes Bewusstsein aller Besucherinnen und Besucher und natürlich deren Mithilfe. Nicht zuletzt deshalb sind wir bei der ‚Jede-Dose-zählt‘-Aktion gerne dabei. Damit können wir insbesondere bei unseren jungen Gästen die Awareness dafür schärfen, dass es um unsere gemeinsame, lebenswerte Umgebung geht und auch darum, dass die Verschwendung von bestens recycelbaren Materialien ein Problem darstellt.“
DI Hans-Peter Hasenbichler, Geschäftsführer viadonau
„viadonau setzt als österreichischer Wasserstraßenbetreiber seit Jahren auf Nachhaltigkeit. Das beginnt mit unseren vielfältigen Projekten entlang der Donau um ökologische Verbesserungen für Tier und Umwelt zu schaffen und endet bei unserem internen Ressourcen-Einsatz. Gerade der Donaukanal als urbanes Gewässer benötigt unsere besondere Aufmerksamkeit in Hinblick auf Vermeidung von Verunreinigung. Ein Fluss ist Lebens- und Freizeitraum und kein Mistkübel“.
Zur Studie
Im März und April 2022 wurden insgesamt 12.802 Personen in 14 europäischen Ländern – Belgien, Serbien, Österreich, Ungarn, Griechenland, Rumänien, Polen, Tschechien, Irland, Holland, UK, Spanien, Italien und Frankreich – online vom Marktforschungsinstitut LUCID im Auftrag von Every Can Counts befragt. In Österreich wurden 800 Personen befragt.